Der Vater, Georg von Wysocki, macht Schallplatten und bringt schwarz-glänzende Scheiben nach Hause, in denen sich zum Staunen der Tochter ganze Orchester versteckt halten. Gisela von Wysocki wächst mit einer Verwandtschaft auf, die sich singend und vor sich hinträllernd in Filmliedern, Schlagern und Chansons zu Wort meldet und Namen trägt wie Schöner Gigolo, Bel Ami und Veronika.
Diese Kindheit hat Verena Auffermann als „hausinterne Tonhalle“ bezeichnet, die von der fünfzehnjährigen Schülerin nach der Lektüre einiger musikphilosophischer Arbeiten Theodor W. Adornos allerdings geradezu fluchtartig verlassen wird. Gisela von Wysocki geht nach Frankfurt am Main, um dort Musikwissenschaft und bei Adorno Philosophie zu studieren.
Seine Seminare, deren Witz und Wagnis das Denken zum Abenteuer machen, regen zu einer Dissertation über den Wiener Dichter und Varietékritiker Peter Altenberg an („Potentiale der Subjektivität im irrationalistischen Denken“). Aus dem Versuch, diesen verschiedenartigen Anziehungskräften eine Sprache zu geben, sind dann Theaterstücke und Hörspiele, Essays, Prosagedichte und Romane, Vorträge und Performances entstanden.