Gisela von Wysocki

Auszeichnungen

Italo Svevo-Preis 2022

Laudator Sebastian Guggolz

In der Begründung der Jury heißt es: „In ihrer Prosa verbinden sich Lebenserfahrung und Musikalität mit Biografieerkundung und Modulationsreichtum. So gelingt es Gisela von Wysocki immer aufs Neue, die Texte zum Schwingen zu bringen. Von Wysocki beobachtet genau, in einer Handbewegung scheint ein Charakter auf. Im vermeintlich nebensächlichen Detail schimmert die Essenz. Erotik und Verführungskraft des Denkens werden anschaulich und zum erzählerischen Ereignis. Der Sprache wohnt eine große Leichtigkeit inne, ohne dass die Prosa darüber die Genauigkeit und das Begriffsbewusstsein eines an soziologischen und ästhetischen Theorien gebildeten Denkens verliert. Die Sprache dient der Erkenntnis, sie gibt der Erfahrung ihre Form. Wie Komik und Bedeutung sowie die Geschlossenheit der Denkbilder mit der Offenheit der literarischen Formen korrespondieren, es begründet ein großes Lesevergnügen.“

Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2020

Laudator Hubert Spiegel (FAZ)

Gisela von Wysocki, erhält 2020 die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859 für ihr Gesamtwerk. In der Begründung der Jury heißt es: »Im Jahr 2016 sorgte Gisela von Wysocki mit ihrem autobiografisch gefärbten Roman Wiesengrund für Furore. In der literarisch dichten Annäherung an Theodor W. Adorno zeigt sich ihr ganzes Können als Erzählerin. … wie sie ihn gleichzeitig ver- und entzaubert, ist schlicht meisterhaft – und höchst unterhaltsam. Für viele Leser war der Roman die erste Begegnung mit der Autorin. Dabei blickte sie zu dieser Zeit bereits auf ein Lebenswerk zurück. … Aus ihrer Feder stammen Hörspiele, Theaterstücke, Essays, ihren ersten Roman legte sie mit 70 Jahren vor (Wir machen Musik, 2010). Die Deutsche Schillerstiftung würdigt mit der Ehrengabe nicht nur ein Werk, sondern auch die sich darin aussprechende Haltung: Lange bevor es dafür Resonanz in den Medien und Programmplätze in den großen Verlagen gab, rückte sie in ihren biografischen Essays Frauen in den Blick, die den für sie begrenzten Raum durchbrachen …«

Heinrich-Mann-Preis 2017

Laudator Lothar Müller (SZ)

»Gisela von Wysocki ist seit vielen Jahrzehnten eine der wichtigen Stimmen auf dem Gebiet des Essays und der kulturkritischen Publizistik. Mit einer Sprachkunst, die stets von dem Konkreten, dem sinnlich Erfahrbaren ausgeht, unternahm und unternimmt sie Erkundungen, die mit Vorliebe ›die komplizierte kulturelle Verfassung der Weiblichkeit‹ (v. Wysocki in Weiblichkeit und Modernität) ins Blickfeld rücken. … In zwei neueren Büchern ist es der Autorin gelungen, den poetisch durchleuchteten Lebensmoment zum Element einer Großform zu machen, in der das Romanhafte und Autobiographische ineinanderschwingen. Wir machen Musik und Wiesengrund heißen diese Bücher, die das Leben der Sinne wie des Geistes … aufleuchten lassen.«

d. lit. – Literaturpreis der Stadtsparkasse Düsseldorf 2011
25.02.2011

Laudatorin Verena Auffermann

»Seit Beginn ihrer publizistischen Tätigkeit beschäftigt sich die in Berlin aufgewachsene und in Berlin lebende Schriftstellerin, Essayistin, Hörspiel- und Theaterautorin Gisela von Wysocki mit den Außenseitern der literarischen Moderne. In ihrem Roman Wir machen Musik. Geschichte einer Suggestion erzählt die Autorin aus der Sicht der Tochter das Leben von Georg von Wysocki, eines Pioniers der Schellackplatten, Impresario der frühen Unterhaltungsindustrie. Musik wird in dem Roman zu einem magischen Gegenüber, einem großen Wunder, dem sich das Kind in einer Mischung aus Furcht und Entzücken zaghaft nähert.Gisela von Wysocki hat in geschliffen-melodischem Stil die Geschichte dieser von Lebenslust und Verdrängung gezeichneten Epoche beschrieben.«

Südwestfunkbestenliste, Dezember 2011 – Erster Platz für Wir machen Musik

Senatsstipendium für Berliner Künstler 2009

Roswitha-Literaturpreis 1996

Stipendium der „Stiftung Preußische Seehandlung Berlin“ 1995

Hörspielpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 1993 für Wildnis Leben

Hörspiel des Monats 1994 für Der Erdbebenforscher

Hörspiel des Jahres 1993 für SCHAUSPIELER TÄNZER SÄNGERIN

Hörspielpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 1992 für Der Erdbebenforscher

Sonderpreis der Kranichsteiner Literaturtage 1987

Theaterpreis der Frankfurter Autorenstiftung 1986 für Abendlandleben